Supergloss
Supergloss, mit bürgerlichem Namen Lina, entfaltet mit ihrem Klang eine packende Synthese aus 90er-Trance, Acid und zeitloser Techno-Poesie, die zugleich kraftvoll und zart ist. Ihre musikalische Reise ist eine Sehnsuchtsreise durch Klanglandschaften zwischen Nostalgie und Zukunft: von den ersten Klaviertasten im Kindesalter über hyperpop- und hip-hop-getränkte Jugendjahre bis zur vibrierenden Berliner Clubszene. Mit der Doppel-EP „Space Office“ (2025), Kollaborationen unter Escape on Tape und dem Label X-IZE als kulturelles Manifest, steht sie für eine kreative Rebellion gegen Genre-Grenzen. Ihre Live-Sets wirken wie emotionale Ausrufezeichen, getragen von weiblicher Energie, ekstatischer Tiefe und avantgardistischer Lichtmagie.
Lina begann im zarten Alter von fünf Jahren, klassisches Klavier zu erlernen – ein ästhetischer Ausgangspunkt, der bis heute in jedes ihrer Set-Arrangements hineinspielt. Jahre später durchlebte sie eine Phase des musikalischen Suchens: Hyperpop und Hip-Hop formten ihre frühen Klangvorstellungen – laut, expressiv, spielerisch. Doch erst der Umzug nach Berlin ließ sie in die Welt des Techno eintauchen und ihr ein Gefühl von Zuhause und kreativer Befreiung vermitteln. Ihr Live-Debüt gab sie 2021, seitdem spielt sie sich Schritt für Schritt in die Clubs und auf die Festivals: Boiler Room, Berghain, Habitat, Glitch oder EXIT – die Dancefloor-Bühnen Europas sind ihr Terrain.
Ein Meilenstein war die erste EP „Visual Freak“, die sie im Frühjahr 2024 mit Omon Breaker veröffentlichte – eine affektgeladene Fusion aus Acid- und Trance-Signaturen, getragen von melodischer Emphase. Daraus entstand das Duo „Escape on Tape“, das mit der EP „Programmed Destiny“ die gemeinsamen Wurzeln und Ästhetiken nachvollziehbar vertiefte. Im Januar 2025 öffnete der legendäre Noom-Records-Release „Space Office” eine neue Klangdimension: Acid-Trance als moderne, expressive Skulptur. Kurze Zeit später, im April, folgte mit „Space Office (Part 2)” eine Erweiterung um retro-futuristische Soundscapes, 90s-Vibes und rohe Technoenergie.
Ein weiterer kreativer Meilenstein war die Gründung des Labels X-IZE im August 2025 – ein kulturschaffendes Statement, das die Ästhetik der 90er-Raves neu interpretiert und die historische Berliner Ravekultur in ein heutiges Narrativ überführt. Supergloss’ frühe Klavierschulung bietet eine klare, emotionale Basis – dieser klassische Ursprung verleiht ihren Techno-Konstruktionen Melodik und Tiefe. Ihr Hyperpop- und Hip-Hop-Hintergrund wirkt als Spielwiese des Ausdrucks: experimentell, bunt und kaum limitiert. Techno wurde ihr musikalisches Zuhause, besonders die Acid-Elemente, Trance-Melodien und 303-Synths spiegeln wider, was sie innerlich bewegt: Stärke gepaart mit sanfter Sinnlichkeit.
Ein bewusster Fokus auf die „weibliche Energie” tritt als wiederkehrendes Leitmotiv auf: energiegeladen, ekstatisch, verspielt und von Sinnenfreiheit getragen. Supergloss lotet die Genregrenzen aus. Acid trifft auf Trance, Techno mischt sich mit Hyperpop-Glitzer und jedes Set erzählt eine eigene Geschichte, die von dramaturgischer Spannung durchzogen ist. Gerade die „Space Office“-Reihe zeigt, wie sie retro-futuristische Klanglandschaften entfaltet – nostalgisch und futuristisch zugleich. Mit ihrer Labelgründung X-IZE verstärken sie ihren Anspruch, Vergangenheit und Gegenwart im zeitgenössischen Klangkosmos zusammenzuführen.
Ihre Musik ist ein Wechselspiel aus pulsierender Ekstase und feinsinniger Emotionalität. Sie lässt die Tänzer:innen nicht nur hören, sondern auch spüren: die Melancholie der 90er, das Verheißungsvolle des Acid-Synths, das Aufbrechen in ekstatische Momente und die sanft flackernde Sensibilität, die in Pads und Leads anklingt. Besonders deutlich wird dies bei „Visual Freak“: Der Song balanciert auf der Linie zwischen theatralischer Intensität und romantischer Tiefe. Stimme und Synths wirken dabei nicht nur zusammen, sondern bilden ein sinnliches Ganzes.
Der Weg von klassischer Musik über Hyperpop-Hip-Hop hin zum technoiden Raum ist eine Metapher für den Übergang vom präzisen, formalen Ausdruck zur emotionalen Offenheit und expressiven Befreiung. Ihre konstante Weichzeichner-Ästhetik basiert auf der Haltung, stilistische Freiheit zu wählen statt Moden zu folgen. „Space Office (Part 2)” zeigt ihre künstlerische Reife mit komplexeren Texturen, retro-futuristischen Visionen und einem Bewusstsein für clubtaugliche und gleichzeitig tiefgründige Klangräume. Mit X-IZE verschiebt sie das Terrain vom rein Musikalischen ins Kulturelle – Rave wird hier nicht nur gehört, sondern neu gedacht.
Die Zusammenarbeit mit Omon Breaker im Duo Escape on Tape und die gemeinsame EP Visual Freak waren ein emotionaler und ästhetischer Dialog, der persönliches Erzählen in Klang übersetzte. Ihre kreative Symbiose trug wesentlich zu ihrem frühen künstlerischen Profil bei. Ihre Live-Präsenz ist intensiv: Boiler Room, Berghain, MELT!, EXIT, Glitch – sie hat die größten Bühnen Europas mit ihrem dynamischen Sound verzaubert. In Interviews spricht Supergloss von Momenten, in denen alles „magisch“ scheint, wenn Crowd und Sound verschmelzen und Gesichter im Licht aufleuchten. Ihre DJ-Sets sind visuelle und emotionale Reisen, bei denen sich Klangflächen wie Farben verschieben und die Nacht zur lebendigen Skulptur wird – ein audiovisuelles Gedicht, getragen von Intuition und Atmosphäre.