Fumi
In den Schatten der urbanen Klanglandschaften Tokyos begann einst die Reise einer Gestalt, die sich später FUMI nennen sollte – eine Künstlerin, die in harten, mechanischen Beats ebenso zu Hause ist wie in den flirrenden Zwischenräumen, in denen Atmosphäre und Energie verschmelzen. Heute lässt sich ihr Name in großen Lettern auf der Landkarte der europäischen Techno-Szene lesen, doch die Essenz bleibt tief im Rausch der durchdringenden Rhythmen verankert.
Die Djane FUMI begann ihre Laufbahn in Tokyos pulsierender Hard-Techno-Szene, einem Ort, an dem lange Nächte und wummernde Bassdrums zur DNA gehören. Mit Hybrid-Live-Sets, die analoge Maschinen und digitale Präzision verschmelzen, zeichnete er sich rasch als technisch versierter und energetischer Performer aus. Es sind Sets, in denen sich kein einzelner Moment verliert, sondern ineinanderfließt und eine hypnotische, beinah physische Erfahrung wird.
Schon früh erhielt FUMI Aufmerksamkeit bei renommierten Festivals wie „EDC Japan”, „ELECTROX” und „Music Circus”, ebenso wie in den etablierten Klubs Tokyos – etwa im „Womb”, dem legendären Veranstaltungsort für Hardstyle und Techno. Basslot, Wombs ikonischstes Hardstyle-Event, war eines der Formate, in denen Fumi ihre ersten Spuren in der Berliner und globalen Szene hinterließ.
Mit über einem Jahrzehnt künstlerischer Praxis im Gepäck fand FUMI ihren neuen Klangraum in Paris. Dort brachte sie nicht nur ihre wuchtige, industrielle Soundästhetik ein, sondern setzte seit 2023 weitere Impulse: Live-Sets auf analoger Hardware, die dicht, tief und zugleich betörend im Groove sind. Diese Performances haben eine magnetische Qualität: Danach soll es niemanden im Raum gegeben haben, dessen Psyche keinen Impuls gespürt hat.
Parallel dazu entstanden ihre Konzertreihe KAOS und das Label/Format ALLEM, die beide zu Orten wurden, an denen sich harte, rohe Energie mit rohen Soundtexturen verknüpft. Gleichzeitig öffnete sich Fumi europäischen Kollektiven wie Alderic Records, Undermind und Monasterio – ein Schritt, der ihre Klangreise über geografische Grenzen hinaus fortsetzte.
Wer ein Fumi-Set live erlebt hat, begreift: Diese Musik wird nicht nur gehört, sondern auch gespürt. Hier kollidieren knallharte Strukturen, hypnotische Wiederholungen und ein roher Puls, der sowohl körperliche Reize als auch emotionale Trigger auslöst. Technisch präzise, visuell oft minimalistisch: Das Erlebnis bleibt im Kopf – als Textur, als Nachhall, als atmosphärischer Abdruck.
Ihre Auftritte erstrecken sich heute über die Hauptstädte und Clubs dieser Welt: Paris, Berlin, Los Angeles, China und Südkorea sind nur einige Stationen auf ihrer Klanglandkarte.
Es ist die Dichte des Moments, in der sich FUMI entfaltet – nicht mit sanften Pianonoten, sondern mit industriellem Theremin-Dröhnen, das das Herz wie ein pulsierender Motor antreibt. Ihre Musik ist kein Fliegengewicht – sie fordert dich heraus und lässt dich im tiefen Rausch der Repetition los. Der Wandel zeigt sich nicht in sanften Übergängen, sondern in Clustern von Energie, Reibung und Eskalation, die im Set in verschiedene Texturen zerfallen und wieder verbunden werden.
Ihre stilistische Offenheit zeigt sich in der Hybridität selbst. Techno, Hard-Techno, Hardstyle-Einflüsse und analoge Klangmaterialien werden zu einem Sound verwoben, der sowohl archaisch als auch futuristisch wirkt. Die Setlist ist weniger Playlist, mehr Architektur: Mit jedem Track entsteht eine neue Wand, ein neues Plateau, eine neue Spannung.