Mila Journée
In der weitgespannten Klanglandschaft der elektronischen Musik, in der Melodien zu Emotionen und Beats zu den Pulsadern des Nachtlebens werden, erhebt sich Mila Journée aus Brasilien als dicht verwobenes Echo zwischen Avantgarde und Euphorie. Ihr Weg als DJ beginnt im Jahr 2017, als ihre ersten Produktionen wie keimende Samen in den Boden ritzen – bald reiften daraus EPs und Tracks, die von Labels wie Diynamic, Stil vor Talent, Awen Records und Running Clouds veröffentlicht wurden. Jedes Veröffentlichungsjahr war ein neuer Impuls im Erblühen ihrer künstlerischen Stimme.
Schon früh zeichnete sich eine höhere Bestimmung ab: 2020 gewann sie die Beatport Producer Challenge im Genre Melodic House & Melodic Techno – ein Moment, der ihren kreativen Horizont öffnete wie ein Tor aus Licht. Zwei Jahre später, im Jahr der Serendipität, schenkt Solomun ihr Vertrauen und signiert ihre Debüt-EP bei Diynamic – ein klanglicher Leitstern, der fortan ihren Weg erleuchten sollte.
Sobald sich die beatgetriebenen Wälder der Clubs öffnen, kann man Mila’s Live-Magie entdecken: Pacha und Hï Ibiza sind nur zwei von vielen Bühnen, auf denen sie hörbar Geschichten erzählt, im tanzenden Licht aufflammt und Kreislinien durch ekstatische Dancefloors zieht. In ihrem Sound werden Clubräume zu Orten poetischer Sogkraft.
Der künstlerische Kosmos von Mila Journée verschiebt sich weiter – expansiv und doch fokussiert. Ihre 2023 erschienene EP No Es No, die unter dem Banner Diynamic veröffentlicht wurde, bringt die Sehnsucht nach Befreiung und das Aufbegehren zum Ausdruck – explosiv, groovend, mit drängenden Vocals und hypnotischen Mustern, die die Nacht in Farbe tauchen. Mit Smash It, das sie 2025 gemeinsam mit Olivier Giacomotto geschaffen hat, öffnet sie neue Räume: Basslinien stoßen gegen entrückte Vocalfragmente, Punch trifft Poesie. Das Stück ist auf dem Label Simulate erschienen und stellt ein expressives Statement dar, das die Grenzen des Club-Mainstreams verschiebt.
Gemeinsam mit Olivier Giacomotto und Kiko entstand 2024 Trombe, ein Triptychon aus Hornklängen, wirbelnden Effekten und treibenden Percussions, das Pulse jagt und Reflexe weckt. Der Track ist ein Hauch von experimenteller Freiheit – „fresh, wild and surprising“, wie Giacomotto es selbst nennt.
2025 folgt mit der Kollaboration Stars mit Victor Ruiz auf mau5trap ein futuristischer Meilenstein: Die dichte Produktionsästhetik trägt die Unruhe der Sterne in sich. Gleichzeitig ist sie „Future of Dance 2024” bei 1001Tracklists und performt zweimal in Folge das Set bei Camelphat’s Pacha Ibiza Residency. Dies ist ein Zeichen dafür, dass ihre Vision weit über Klubgrenzen hinausklingt.
Ihre Musik ist mehr als Klang: eine Suite aus Sehnsucht, Befreiung, Nacht und Licht. „No Es No“ fühlt sich wie ein entschlossenes „Nein!“ gegen Konventionen an – und trotzdem voller Umarmung. „Serendipity“ klingt wie ein magischer Fund, ein unverhoffter Moment, Elan vital, der im Takt wächst. In „Smash It” pulsiert rebellische Energie, „Trombe” tanzt auf einem Grat zwischen kontrolliertem Chaos und ekstatischem Fließen. „Stars“ schließlich reflektiert über die Weiten, über das Kleine im Universum, das doch strahlt.
Die Bühne ist für Mila mehr als eine Bühne: Sie ist eine Leinwand und ein Portal zugleich. Ob im Pacha Ibiza, im Hï, auf Festivals wie dem Tomorrowland, dem Lollapalooza oder dem Rock in Rio – jeder Auftritt wird zu einem kosmischen Saal, in dem Beats Bilder zeichnen, Emotionen flimmern und das Publikum in Klanglandschaften versinkt, die zugleich präzise und großzügig sind.