Paul Kalkbrenner
Weiterleiten
Paul Kalkbrenner, geboren am 11. Juni 1977 in Leipzig, ist ein deutscher Musiker und Produzent elektronischer Musik. Im Gegensatz zu klassischen DJs spielt er seine Tracks live. Dazu zerlegt er sie in einzelne Elemente und setzt sie auf der Bühne neu zusammen. Bekannt wurde er unter anderem durch den Hit Sky and Sand, den er zusammen mit seinem Bruder Fritz Kalkbrenner produzierte. Neben seinem bürgerlichen Namen verwendet er auch Pseudonyme wie Paul dB+, Kalkito, Ikarus/Ickarus und Grenade. 2008 spielte er eine Hauptrolle im Kinofilm Berlin Calling und komponierte den Soundtrack. Kalkbrenner’s Musik ist von verschiedenen Einflüssen geprägt, darunter die Berliner Clubszene der 1990er Jahre und die Werke von Künstlern wie Kraftwerk und Jeff Mills. Diese Einflüsse verschmelzen in seiner Musik zu einem einzigartigen Sound, der sowohl eingängig als auch tiefgründig ist.
Paul Kalkbrenner ist in Leipzig geboren und in Berlin-Lichtenberg aufgewachsen. Seine Eltern Jörn und Carla Kalkbrenner waren Journalisten. Sein Großvater Fritz Eisel war Kunstmaler.
In seiner Jugend lernte er Trompete und Musiktheorie. Anfang der 1990er Jahre entdeckte er durch Künstler wie Moritz von Oswald und Mark Ernestus (Basic Channel) die elektronische Musik für sich. Ab 1992 legte er mit seinem Mitbewohner Sascha Funke in Berliner Jugendclubs auf. 1996 verließ er die Georg-Christoph-Lichtenberg-Oberschule ohne Abschluss und arbeitete anschließend als Cutter für TV-Produktionen.
1999 erschien seine erste EP Largesse unter dem Namen Paul dB+. Kurz darauf folgte die Friedrichshain EP auf Ellen Alliens Label BPitch Control. Sein Debütalbum Superimpose erschien 2001. Mit seinem dritten Album Self (2004) machte er sich in der Dance-Szene einen Namen. Es kombinierte Downbeat- und Trance-Elemente und erhielt gute Kritiken.
2008 spielte Kalkbrenner die Hauptrolle des DJ Ickarus im Kinofilm Berlin Calling und produzierte den Soundtrack. Ein Jahr später gelang ihm mit der Single Sky and Sand der Durchbruch. Der Track stieg 2009 in die deutschen Charts ein und erreichte 2012 Platz 29. Insgesamt hielt sich der Song 129 Wochen in den Top 100 – länger als jede andere Single zuvor. Der Soundtrack wurde für über 200.000 verkaufte Exemplare mit Platin ausgezeichnet.
2010 trennte sich Kalkbrenner von BPitch Control und gründete sein eigenes Label Paul Kalkbrenner Musik. Dort erschien 2011 das Album Icke Wieder, das fast die Spitze der deutschen Charts erreichte.
2012 erschien die Single Das Gezabel und kurz darauf das Album Guten Tag. 2014 folgte das Remix-Album x mit Beiträgen von Pan-Pot und Joris Voorn.
Am 9. November 2014 trat Kalkbrenner beim Bürgerfest „25 Jahre Mauerfall“ am Brandenburger Tor auf. 2015 unterzeichnete er einen Vertrag mit Sony Music. Als erster Künstler erhielt er Zugang zum Archiv des Labels und durfte Original-Vocals von Songs wie White Rabbit (Jefferson Airplane) und Never Too Much (Luther Vandross) verwenden. Sein siebtes Studioalbum 7 erschien am 7. August 2015 und erreichte Platz 1 in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
2016 veröffentlichte Kalkbrenner das Mixtape Back to the Future. Darin remixte er elektronische Tracks aus seiner Jugend und stellte sie kostenlos ins Netz. Die drei Mixtapes wurden mehr als 1,5 Millionen Mal heruntergeladen. Die internationale Presse lobte das Projekt: Rolling Stone bezeichnete es als „virale Techno-Geschichtsstunde“, Billboard nannte es ein „Werk historischer Forschung“.